Besonderer Stationenweg

Eine Art Schnitzeljagd mit Ulrich

KISSING – In der Nähe von Kissing fand die Lechfeldschlacht statt. Nun können Jung und Alt den heiligen Ulrich auf einem besonderen Stationenweg im und um den Ort kennenlernen. 

Eigentlich möchte Sabrina Neumann, Organistin und Pfarrgemeinderätin in der Pfarrei St. Stephan in Kissing, den Verdienst für den ­Stationenweg gar nicht ganz allein in Anspruch nehmen. „Ideengeber war eigentlich das Bistum“, meint sie. „Von dort kam der Aufruf, sich zu überlegen, wie sich die Gemeinde für das Ulrichsjubiläum einbringen kann.“ 

Weil in der Nähe von Kissing die berühmte Lechfeldschlacht stattfand und es in der Gemeinde immer wieder Berührungspunkte mit dem heiligen Ulrich gibt, überlegte sich Sabrina Neumann, eine Art Schnitzeljagd aufzubauen, einen Weg von Station zu Station. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen, speziell aber an junge Familien. 

„Damit es für die Kinder spannend bleibt, gibt es an jeder Station einen Lösungsbuchstaben. Hat man am Ende das Lösungswort beisammen, kann man sich als kleines Geschenk eine Einkaufstasche mit Ulrichslogo und ein Ulrichskreuz im Pfarrbüro abholen“, berichtet sie. 

Fünf Stationen hat der Weg, beginnend am Feldkreuz am Weitmannsee. Danach führt die Route über die Burgstallkapelle und eine Kunstinstallation am Rathaus sowie die St.-Stephans-Kirche schließlich zum Ziel, dem Ulrichsaltar in der St.-Bernhards-Kirche in Neu-­Kissing. 

An jeder Station erwartet die Besucher eine kleine Geschichte zu bestimmten Wendepunkten und Vorkommnissen im Leben des heiligen Ulrich. „Die passenden Geschichten zu finden, war eigentlich der schwierigste Teil“, erinnert sich Sabrina Neumann. „Viele (Kinder-)Bücher zum heiligen Ulrich kamen erst jetzt zum Jubiläumsjahr heraus.“ 

In der Ulrichsbücherei sei sie schließlich fündig geworden, auch Tipps von Bekannten habe es gegeben. Die ausgesuchten Ereignisse hat Neumann schließlich auf die einzelnen Stationen angepasst. Thematisiert werden Ulrichs Kindheit, seine Ausbildung und Berufung, das Fischwunder, die Lechfeldschlacht und sein Wirken als Bischof bis zu seinem Tod. 

Auch wer nur zufällig an einer der Stationen vorbeikommt und innehält, erfährt einiges über den heiligen Ulrich. „Das war mein Ziel“, sagt Neumann. „Nicht nur Gläubige, sondern auch Vorbeilaufende sollten die Stationen ansprechen, vielleicht sogar Lust darauf machen, den ganzen Weg zu gehen.“ 

Der Weg führt einmal quer durch Kissing, zu Fuß wird er wohl rund zwei Stunden in Anspruch nehmen, schätzt sie. „Aber man muss nicht alles auf einmal machen, kann sich die Etappen auch gut aufteilen.“ Mit dem Fahrrad braucht man etwa eine Stunde. Jede Station ist für ältere Menschen auch gut mit dem Auto erreichbar. 

Nicht alles in der Kirche

Pfarrer Alfredo Quintero freut sich über so viel Engagement in seiner Gemeinde. „Es ist ein tolles Aktionsangebot für einen kleinen Ausflug, einen halben Tag auf Ulrichs Spuren“, meint er. Gerade in den letzten Wochen habe er es sehr geschätzt, dass nicht alles in der Kirche stattfindet, sondern der Weg im Freien durch Kissing führt. „Punkte wie die Burgstallkapelle oder der Start am Weitmannsee sind ganz besonders schön“, findet Quintero. Der Stationenweg wird bis zum Ende des Jubiläumsjahrs geöffnet sein. In Kissing ist er in Aktionen zum Ulrichsjubiläum eingebettet.

Anja Fischer

21.10.2023 - Bistum Augsburg